Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Praktikertag Boden in der Rhön – „Jeder Strohhalm ist ein Staudamm“
(5. Mai 2017) Aubstadt - Im Rahmen der Initiative boden:ständig veranstaltete das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband und der Agrokraft den Praktikertag Boden. Die Teilnehmer diskutierten mit Fachleuten über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und bekamen Lösungen aufgezeigt.
Starkregen und längere Trockenphasen sind für die Landwirte in Unterfranken und den besonders betroffenen Landkreis Rhön-Grabfeld ein großes Problem.
Referenten aus der Praxis vermittelten den teilnehmenden Landwirten Lösungen zur Abwehr von Schäden aus Starkniederschlägen, zur Bodenbewirtschaftung und zur Nährstoffaufnahme unter trockenen Bedingungen. Die Anwesenden waren sich einig, dass nicht weiter gemacht werden könne wie bisher. Referent Dr. Joachim Liebler von der Regierung von Unterfranken formulierte es so: „Wenn sich die Fragen oder Herausforderungen ändern, dann müssen sich auch die Antworten ändern“.
Beeindruckt zeigten sich die Landbewirtschafter vom Regensimulator der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising. Dieser veranschaulichte die Auswirkungen der Bodenbearbeitung auf die Wasserrückhaltung und -versickerung. Vier ausgestochene, unterschiedlich bearbeitete Bodenstücke wurden gleichmäßig beregnet. Die Messbecher mit unterschiedlichen Wassermengen nach dem „Regen“ verdeutlichten, welche Bodenbedeckung oder Bodenbearbeitung, wie Zwischenfrüchte oder Mulchsaat, einen wirksamen Schutz vor Bodenerosion bieten kann. Die Zuschauer konnten beobachten, wie beim durchwurzelten und durch Mulch geschützten sowie maschinell bearbeiteten Boden viel Wasser gespeichert wurde, das nur langsam versickerte. Robert Brandhuber von der Landesanstalt fasste es zusammen:„ Jeder Strohhalm ist ein Staudamm“. Er betonte, dass wirksame Rückhaltefunktionen heute und künftig eine große Aufgabe seien.