(30. März 2022) Oberaurach – Mit Gottes Segen und zu einem Gutteil mit Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken ist am Sonntag, 3. April 2022, in Trossenfurt (Gemeinde Oberaurach) im Steigerwald der komplett sanierte und erweiterte „Moserhof“ als Café, Bistro und Pension wiedereröffnet worden. Inhaberin Bianca Strohwald konnte vom Förderprogramm für „Kleinstunternehmen der Grundversorgung für vitale Dörfer“ profitieren.
Bianca Strohwald führt mit ihrem Mann Hartmut und ihren drei Kindern die Familientradition fort. Obwohl sie den Beruf der Industriekauffrau erlernte, hat sie sich entschieden, in ihrem Heimatort das ehemalige Gasthaus Moser wiederzubeleben – mit einem anderen Konzept als üblich. Ab den Morgenstunden will sie der Bevölkerung eine Einkaufsmöglichkeit und einen Treffpunkt bieten: frische Backwaren ab 6 Uhr, Frühstück ab 8 Uhr. Damit ergänzt sie, was die örtliche Brauereiwirtschaft nicht abdeckt.
Joachim Kern, am ALE Unterfranken in Würzburg Ansprechpartner für die Förderung von Kleinstunternehmen, sieht darin einen Gewinn für die Dorfgemeinschaft. Nachdem er am 14. April 2020 den Förderantrag auf den Tisch bekam, dauerte es gerade einen Monat, bis er am 25. Mai 2020 den Zuwendungsbescheid zustellte. Gewährt wurde der Höchstsatz, also ein Zuschuss von 45 Prozent der Investitionskosten, jedoch nur fürs Lokal mit Verkaufstheke und nicht für die Fremdenzimmer.
Im Kern ist der „Moserhof“ fast 400 Jahre alt. Es gab sogar einen Saal, in dem Jung und Alt rauschende Feste feierten. Für Bianca Strohwald war als Mädchen das Gasthaus der Großeltern ein herrlicher Spielplatz. Ihr Onkel Heinz Moser übernahm als Letzter die Aufgabe des Wirts. Er begleitete mit größtem Interesse die im Juli 2020 begonnen Bauarbeiten; zunächst waren Gebäudeteile wie zum Beispiel der erwähnte Saal abgebrochen worden. Der Senior staunte, was seine Nichte sich hatte einfallen lassen. Freigelegte Sand- und Ziegelsteinwände oder vor allem der sichtbare alte Dachstuhl in der großen Ferienwohnung für sechs Personen sorgen für eine heimelige Atmosphäre. Die neue Hausherrin lobt die von ihr beauftragten Handwerker aus der Region, die ihr geholfen haben, Historisches und Modernes zu verbinden – „mit Gespür für die Materialien“.
Heinz Moser ist unlängst verstorben. Er konnte folglich nicht dabei sein, als der „Moserhof“ offiziell wieder in Betrieb ging. Aber viele Bewohnerinnen und Bewohner Trossenfurts hatten sich angekündigt. Pastoralreferentin Barbara Heinrich erbat Christi Schutz für alle, die hier künftig – hoffentlich immer fröhlich – zusammenkommen. Zu den ersten wollten Bürgermeister Thomas Sechser sowie sein Vorgänger und Ehrenbürger Siegmund Kerker gehören. Sie freuen sich, dass das Amt für Ländliche Entwicklung gewissermaßen in Erweiterung des Bayerischen Dorferneuerungsprogramms solche Unternehmen bis zu einer bestimmten Größe unterstützt, wo die Menschen an ihrem Wohnort Dinge des täglichen Bedarfs erhalten.