Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Engere Zusammenarbeit für mehr Ökologie in der ländlichen Entwicklung

(28. März 2022) Würzburg – Wenn zwei eigentlich das gleiche Ziel verfolgen, sollten sie an einem Strang ziehen. Um sich gegenseitig kennenzulernen und sich insbesondere über aktuelle Kernwegeplanungen auszutauschen, ist der regional entscheidende Vertreter des BUND Naturschutz in Bayern e. V. an das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken in Würzburg gekommen.

Behördenleiter Jürgen Eisentraut hatte den BUND-Regionalreferenten für Unter-franken, Steffen Jodl, eingeladen. Im Mittelpunkt ihrer Besprechung stand die staatliche Initiative zum Ausbau ländlicher Kernwegenetze. Zusammen mit dem Abteilungsleiter für Land- und Dorfentwicklung am ALE Unterfranken, Johannes Krüger, erklärte Eisentraut die Vorgaben und Herausforderungen; nicht nur die Agrarstruktur soll verbessert werden. Jodl nutzte die Gelegenheit, für ein behutsames Vorgehen zu werben. „Auf die Neu-Asphaltierung von Feldwegen im Zuge des Kernwege-programms sollte weitestgehend verzichtet werden“, bat er. Er wünscht sich, dass der BUND sowohl beim Erstellen von Kernwegekonzepten als auch bei der konkreten Umsetzung frühzeitig eingebunden wird.

Alle Beteiligten frühzeitig einbinden

Kernwege werden geschaffen, indem einzelne gemeindeübergreifende Verbindungswege des vorhandenen Netzes eine 3,5 Meter breite Fahrbahn erhalten. Da-bei stellt das ALE Unterfranken hohe Anforderungen an die ökologische Verträglichkeit dieser Maßnahmen. So müssen beispielsweise jeweils Vorkehrungen getroffen werden, damit das Oberflächenwasser in der Fläche versickern kann. „Unser Anliegen ist es, mit den Naturschutzbehörden und der Wasserwirtschaftsverwaltung sowie mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden eine partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit zu pflegen. Dabei sind wir offen für Kritik. Stellungnahmen zu den Kernwegen werden von Anfang an berücksichtigt bei der Planung, Genehmigung und Umsetzung“, betonte Eisentraut.

Jodl freut sich, dass die ALE-Leitung sich aufgeschlossen zeigt gegenüber den von ihm vorgetragenen Anliegen. Er hält es für wichtig, dass dank des Leitfadens des bayerischen Landwirtschaftsministeriums zu Kernwegeplanungen nun mehr Transparenz herrscht. Die Naturschützer vor Ort wüssten dadurch, welche Aspekte in den Verfahren zu beachten sind und wie sie sich beteiligen können.

Verschiedene Initiativen laufen

Die Vertreter des ALE Unterfranken erläuterten dem BUND-Regionalbeauftragten ebenso das Förderprogramm „FlurNatur“ für eine artenreiche Kulturlandschaft sowie die Initiative „boden:ständig“ zum Erhalt der Böden und zum Schutz des Wassers in der Flur. Beide Seiten vereinbarten, sich künftig über ökologische Themen bei Projekten der ländlichen Entwicklung intensiver auszutauschen. Sie wollen auch Kooperationsmöglichkeiten auf weiteren Feldern ausloten.

Steffen Jodl (links), BUND-Regionalreferent für Unterfranken, und Jürgen Eisentraut, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken, wollen sich künftig intensiver austauschen über Themen rund um die Ökologie.

Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Bild: Johannes Krüger

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