Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Ministerpräsident eröffnet Dorfladen in Retzstadts neuer Mitte

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (von rechts), Retzstadts Bürgermeister Karl Gerhard sowie Jürgen Eisentraut, der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken, halten ihren jeweiligen Abschnitt eines weiß-roten Bandes in Händen, das sie durchschnitten, um so symbolisch das „Retschter Lädchen“ zu eröffnen.Zoombild vorhanden

Bild: Jochen Waigandt
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(2. Dezember 2022) Retzstadt – Einer „göttlichen Fügung“ hat es die Gemeinde Retzstadt im Landkreis Main-Spessart zu verdanken, dass erstmals ein bayerischer Ministerpräsident sie besuchte: Markus Söder eröffnete am ersten Advent im nahen Himmelstadt die einzige offizielle Filiale der Deutschen Post in Bayern, an die Briefe fürs Christkind gerichtet werden können und aus der Antwort zu erwarten ist. Da nutzte der Landesvater die Gelegenheit, zuvor noch ein „tolles vorbildliches Projekt für den ländlichen Raum“, nämlich das „Retschter Lädchen“, zu besichtigen und dieses ebenfalls feierlich zu eröffnen, obwohl hier der Verkauf schon eine Woche lang lief – so erfolgreich, dass, wie in der Lokalzeitung stand, „die Hölle los“ war.

Hunderte Bürgerinnen und Bürger tummelten sich an diesem Sonntagmittag auf dem Rathausplatz des Weinortes. Ein feines Tröpfchen, würzige Würste, köstlicher Kuchen und stimmungsvolle Blasmusik. Und dann ein gutgelaunter, humorvoller Markus Söder.

Umfassende Dorferneuerung

Bürgermeister Karl Gerhard sowie Jürgen Eisentraut, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken, präsentierten einen rundum gelungenen Dorfladen mit integriertem Café. 2006 hatten der einzige Supermarkt und 2015 die letzte Metzgerei in Retzstadt für immer ihre Türen geschlossen. Im Zuge der vom ALE begleiteten umfassenden Dorferneuerung erfuhr das Ortszentrum einen kompletten Wandel.

Drei leerstehende und baufällige landwirtschaftliche Anwesen wurden ersetzt durch drei Häuser mit 17 bedarfsgerechten Wohnungen. Im Erdgeschoss eines dieser Gebäude, der sogenannten neuen Retzstadter Mitte, wurde das „Retschter Lädchen“ eingerichtet, um die Nahversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Eine Genossenschaft betreibt es; Frauen und Männer zeichnen 220 Geschäftsanteile mit einer Gesamteinlage von rund 105.000 Euro. Auf 160 Quadratmetern Verkaufsfläche gibt es rund 2300 verschiedene Artikel, nach Möglichkeit vorwiegend regionale Produkte aus biologischer Erzeugung beziehungsweise welche aus fairem Handel. Sieben festangestellte Kräfte werden von 15 Ehrenamtlichen unterstützt.

Schaufenster des „Retschter Lädchens“

Bild: Jochen Waigandt
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Freudiges Erwarten des Ministerpräsidenten: (von links) ALE-Leiter Jürgen Eisentraut, Staatssekretärin Anna Stolz, Weinprinzessin Pia Leppich und Bürgermeister Karl Gerhard.

Bild: Jochen Waigandt
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Eine große Menschenschar begrüßte den bayerischen Ministerpräsidenten in Retzstadt.

Bild: Jochen Waigandt
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Fördermöglichkeiten klug genutzt

Der Ministerpräsident lobte kräftig das Engagement der Einheimischen. Dies sei ein positives Signal und stimme ihn optimistisch, dass auch in schweren Zeiten Vorbildliches geschaffen werden könne. Den Verantwortlichen bescheinigte er, klug die Fördermöglichkeiten ausgelotet zu haben. Im Klartext: An staatlichen Mitteln flossen rund eine Million Euro in das „Musterprojekt“, die Gemeinde selbst brachte 450.000 Euro auf.

Honoratioren – vom stellvertretenden Landrat Christoph Vogel bis zur bayerischen Kultusstaatssekretärin Anna Stolz – bildeten eine lange Reihe, um jeweils ein fränkisches weiß-rotes Band zu durchschneiden und so den Zugang zum „Retschter Lädchen“ freizugeben. Dass der Ansturm der ersten Tage weiter anhält, wünschen sich bestimmt alle Beteiligten vom Christkind.

Siehe auch:

www.tvmainfranken.de/mediathek/video/dorfladeneroeffnung-in-retzstadt-einkaufen-vor-der-haustuer/ Externer Link

Markus Söder hielt eine humorvolle Rede. Sein Publikum musste schmunzeln.

Bild: Jochen Waigandt
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Kinder brachten dem Landesvater auf dem Retzstadter Rathausplatz ein Ständchen.

Bild: Andreas Kaiser
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Sechs Männer und zwei Frauen gingen dem Ministerpräsidenten beim Durchschneiden eines rot-weißen Bandes zur Hand.

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