Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Anregungen für Geist und Körper beim 20. unterfränkischen ILE-Netzwerktreffen

(9. Dezember 2022) Amorbach – Alles in Zehnerschritten: Im 10. Jahr ihres Bestehens richtete die Odenwald-Allianz das 20. unterfränkische ILE-Netzwerktreffen aus. Aus rund 30 interkommunalen Zusammenschlüssen tauschten sich über 40 Umsetzungsbegleiterinnen und -begleiter sowie die Betreuerinnen und Betreuer aus dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Amorbach aus.

Zählt man die Vortragenden hinzu, füllten annähernd 50 Expertinnen und Experten der interdisziplinären Zusammenarbeit die stilvoll sanierte „Alte Turnhalle“, ein modernes Veranstaltungsforum in historischem Gewand, wo kurz zuvor der Bayerische Rundfunk seinen neu konzipierten „Fastnachtflitter“ aufzeichnete. Keines der Referate dauerte länger als 60 Minuten. Zuweilen lauschte das Publikum wie gebannt, beispielsweise dem ehemaligen Handballprofi und jetzigen Bioenergievermarkter Felix Schmidl aus Ostheim, der mit 70 weiteren Mitgliedern des Vereins „HeimatUnternehmen Bayerische Rhön“ in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld Geschäftsideen aus und für die Region durch das Verzahnen der vielfältigen Kompetenzen vorantreibt.

Als Heimatentwickler versteht sich auch Andreas von Leiningen. Seine Vorfahren übernahmen vor gut 200 Jahren die ehemalige Benediktinerabtei Amorbach. Auf einem Stadtrundgang verriet der Fürst, warum er sich unter anderem als Hotelier betätigt. Die Vorlage dazu hatte Bürgermeister Peter Schmitt schon in den ersten Sätzen seiner Begrüßung geliefert: „Wir vermarkten den Namen unserer Stadt. Nirgendwo ist’s schöner zu heiraten.“ Und Hochzeitsgesellschaften benötigen Übernachtungsmöglichkeiten.

Erste Medizin-Genossenschaft Bayerns

Amorbach ist zudem Schulstandort mit langer Tradition. Besonderes Augenmerk gilt also der Bildung. Ein neuer Schwerpunkt in der Daseinsvorsorge ist die medizinische Versorgung. Kaum noch ein junger Arzt sei bereit, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen, erläuterte Bürgermeister Schmitt. Deshalb habe er als Vorsitzender der Odenwald-Allianz gegen den Widerstand der Kassenärztlichen Vereinigung alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die erste Genossenschaft in Bayern aus der Taufe zu heben, die ein Gesundheitszentrum mit angestellten Medizinern betreibt. Die städtische Immobiliengesellschaft habe den Campus GO (Gesundheit Odenwald) errichtet und vermiete die Behandlungsräume an die Genossenschaft.

So wundert es nicht, dass in der Odenwald-Allianz ein Präventionsprojekt läuft mit der Bezeichnung „big“ – eine Abkürzung für „Bewegung als Investition in Gesundheit“. Trainerin Andrea Volz forderte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens zu etlichen Übungen auf, um die Fitness zu steigern. ILE-Umsetzungsbegleiter Viktor Gaub nannte den Aufbau eines Energie- und Klimaschutzmanagement sowie den Ausbau des Glasfaserleitungsnetzes als weitere aktuelle gemeinsame Aufgaben in den acht Mitgliedskommunen der Odenwald-Allianz. Nachbarn würden Interesse zeigen, sich ihnen anzuschließen, deutete Gaub an.

Daniel Pascal Klaehre, der neue Koordinator für das europäische LEADER-Programm in Unterfranken, konnte ebenfalls auf Wachstum verweisen – nämlich von acht auf neun lokale Aktionsgruppen (LAG). Jede hofft auf Mittel in deiner Größenordnung von ein bis zwei Millionen Euro in der nächsten Förderperiode im Sommer 2023.

Neuer Kurs: Soziale Dorferneuerung

Mit Neuigkeiten aus dem ALE Unterfranken warteten dessen ILE-Koordinatorinnen Stefanie Dümig und Julia Gerstberger auf. Zum Beispiel damit, dass die „Soziale Dorferneuerung“ jetzt auch Seminarthema in der fränkischen Schule der Dorf- und Flurentwicklung (SDF) in Klosterlangheim bei Lichtenfels ist. Bernhard Schneider aus der ALE-Stabsstelle Kommunikation und Medien forderte auf, bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit den Menschen einen Mehrwert zu bieten, sie zu unterhalten und zu verblüffen. Tipps wie, dass Zeitungsartikel mit einem Paukenschlag beginnen und einer gedanklichen Klammer enden sowie mit abwechslungsreichen Verben formuliert sein sollen, konnten gleich anhand einer zu schreibenden Ankündigung eines Weihnachtsmarkts ausprobiert werden.

Apropos Ankündigung. Zum 21. ILE-Netzwerktreffen geht es geografisch voraussichtlich in die entgegengesetzte Richtung wie diesmal. Die Streutalallianz im Raum Mellrichstadt schickt sich an, im April 2023 in die Gastgeberrolle zu schlüpfen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 20. ILE-Netzwerktreffens absolvierten in der „Alten Turnhalle“ in Amorbach auch Fitnessübungen.

Bernhard Schneider

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Stefanie Dümig, eine der beiden ILE-Koordinatorinnen am ALE Unterfranken, dankte Felix Schmidl für dessen kurzweilige Vorstellung des Vereins „HeimatUnternehmen Bayerische Rhön“ mit einem Weinpräsent.

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Bürgermeister Peter Schmitt (links) und Fürst Andreas von Leiningen (rechts) bilden ein „Dreamteam als Heimatentwickler von Amorbach“.

Bernhard Schneider

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Erinnerungsfoto an das 20. unterfränkische ILE-Netzwerktreffen in Amorbach auf der Dachterrasse der „Alten Turnhalle“ vor der Kulisse der prächtigen ehemaligen Benediktinerabtei.

Bernhard Schneider

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