Pressemitteilung
Revitalisierung durch Bauplätze im Altort von Wittershausen

ALE-Leiter Jürgen Eisentraut und Oberthulbas Bürgermeister Mario Götz stehen vor einem zu sanierten Gebäude in Wittershausen.Zoombild vorhanden

Julia Eisenmann

(11. Juni 2024) Wittershausen – Im Rahmen des Monats des Flächensparens besucht Amtsleiter Jürgen Eisentraut aktuell erfolgreiche flächensparende Projekte in Unterfranken. Den Beginn markierte Anfang Juni Wittershausen, ein Ortsteil von Oberthulba mit rund 525 Einwohnern. Das Dorf steht vor der Herausforderung, zahlreiche Gebäude im Ortskern vor Leerstand oder Verfall zu bewahren. Daher wurde ein Innenentwicklungskonzept als langfristige Strategie zur Belebung und Revitalisierung des Altorts entwickelt. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen Grundstücksneuordnungen und die Schaffung innerörtlicher Bauplätze. Dabei gilt bei vorhandenen Gebäuden, wenn möglich, der Grundsatz „Erhalt vor Abbruch“.

Das Innenentwicklungskonzept wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken mit 27.400 € gefördert, was 81% der Gesamtkosten von 33.920€ entspricht. Das Ziel des Projekts in Wittershausen ist die Schaffung von attraktiven innerörtlichen Baugrundstücken als Alternative zu Neubaugebieten. Insgesamt wurden fünf Innenentwicklungsvarianten erstellt, von denen die langfristigen Planungen bis zu 16 innerörtliche Bauplätze vorsehen. Darunter vier für Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 16 Wohneinheiten. Kurzfristig können bis zu vier Bauplätze geschaffen werden. Die Neuordnung umfasst auch den Austausch untergenutzter Nebengebäude durch Gärten und eine geringere Dichte der Wohnhäuser an bestimmten Stellen.

In einem Idealszenario ermöglicht die Schaffung dieser innerörtlichen Bauplätze eine Flächeneinsparung von über einem Hektar im Vergleich zur Errichtung eines Neubaugebiets. Bei einer angenommenen Grundstücksgröße von etwa 500m2 in einem Neubaugebiet könnte mit der Schaffung von bis zu 12 innerörtlichen Bauplätzen für Einfamilienhäuser bzw. Sanierungen bis zu 0,6 ha Fläche gespart werden. Hinzu kommen die Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 16 Wohneinheiten, davon 4 barrierefreie Wohnungen. Davon ausgehend, dass dadurch vier Senioren ihre zu groß gewordenen Einfamilienhäuser der nächsten Generation überlassen, könnten vier weitere Grundstücke auf der grünen Wiese eingespart werden. Und falls davon ausgegangen werden würde, dass die weiteren 12 Wohneinheiten ansonsten neu gebaut hätten, könnte in einem Maximalszenario die Schaffung eines 1,4ha großen Neubaugebiets vermieden werden.

Die Gemeinde Wittershausen zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Maßnahmen zur Innenentwicklung der Flächenverbrauch reduziert und wertvolle Naturflächen geschützt werden können. In Anbetracht des Monats des Flächensparens, der von der Flächensparoffensive der Bayerischen Staatsregierung initiiert wurde, ist das Projekt in Wittershausen ein herausragendes Beispiel für einen verantwortungsvollen Umgang mit begrenzten Ressourcen.