Anna Wehr
(20. Juni 2024) Hollstadt – Wegen des Baus der Autobahn 71 im Norden Unterfrankens in Richtung Thüringen sollte die Hollstädter Flur neu geordnet werden. Aus ursprünglich etwa 1500 Grundstücken sind nur mehr 900 geworden. Das Fernstraßenband und manch anderes, wofür Hollstadt laut Bürgermeister Georg Menninger beneidet wird, sind längst gebaut. Vor wenigen Wochen fand das Projekt offiziell ein Ende. Die Anwesenden meinten: „Ein Tag fürs Hollstädter Geschichtsbuch!“
Am neuen Aussichtspunkt am Bahrarer Weg, nahe der höchsten Stelle auf Hollstädter Gemarkung, kamen die Beteiligten zusammen, um auf ihr Werk zu blicken und um Bilanz zu ziehen. In 23 Jahren wechselten die Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft (TG) der Grundeigentümer mehrmals. Franz-Josef Lang, der letzte in dieser Reihe, ließ die wichtigsten Ereignisse Revue passieren.
Laut seinem Bericht umfasste das Verfahrensgebiet 860 Hektar. Außer dass die Felder und Wiesen neu zugeschnitten wurden, um sie effizient bearbeiten zu können, wurde ein geeignetes Wegenetz geschaffen. Die Produktionsbedingungen der Landwirte verbesserten sich merklich, vor allem beim Kartoffelanbau, der ein Hollstädter Markenzeichen ist.
Die TG setzte auch zahlreiche Naturschutzvorhaben um. Fünf Hektar stellte sie als Biotopflächen und als Schutzstreifen an der Saale zur Verfügung.
Rund 2,3 Millionen Euro wurden investiert. Knapp die Hälfte zahlte der Freistaat Bayern. Der Eigenanteil der TG betrug 250.000 Euro. Den Rest brachten Gemeinde, Wasserwirtschaftsamt und Autobahnverwaltung auf. Ungezählt sind die Stunden vor allem des örtlich Beauftragten Dieter Menninger und der Feldgeschworenen; letztere setzten ungefähr 3000 Grenzsteine. Lob galt der allgemein gelungenen Zusammenarbeit.