Foto: Lucas Kesselhut
(1. Juli 2025) Würzburg – Die aktuellen Starkregenereignisse im Juni und die anhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen zeigen es einmal mehr: Der Klimawandel ist in den Wäldern Unterfrankens angekommen. Extremwetter, schwindende Grundwasservorräte und sterbende Bäume stellen Waldbesitzer, Kommunen und den Naturschutz vor große Herausforderungen. Doch genau hier setzt das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken an – mit einem innovativen Instrument: der Waldneuordnung.
„Unsere Wälder stehen unter Druck“, erklärt Jürgen Eisentraut, Leiter des ALE Unterfranken. „Der Umbau zu klimaangepassten Mischwäldern gelingt nur, wenn die Flächenstruktur stimmt. Deshalb ordnen wir Waldbesitz neu, schaffen Wege, klären Eigentumsverhältnisse und ermöglichen so überhaupt erst eine nachhaltige Bewirtschaftung.“
In Unterfranken sind viele Wälder extrem zersplittert – oft in winzige Parzellen, die auf Erbteilungen des 18. und 19. Jahrhunderts zurückgehen. Fast 490.000 private Waldbesitzer in Bayern besitzen weniger als zwei Hektar – viele davon wissen nicht einmal genau, wo ihr Grundstück liegt. Das erschwert den dringend nötigen Waldumbau, wie er für mehr Klimastabilität und Artenvielfalt nötig ist.
Hier setzt das das ALE an: In rund 30 laufenden Projekten begleitet es Akteure bei der freiwilligen Neuordnung ihrer Grundstücke. Ziel: größere, wirtschaftlich nutzbare Flächen mit modernen Forstwegen, die Pflege und Wiederbewaldung ermöglichen. Besonders in Trockenregionen wie Unterfranken ist das entscheidend.
Die Waldneuordnung ist ein freiwilliges Verfahren der Ländlichen Entwicklung. Es wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken koordiniert, eng begleitet und finanziell unterstützt. Ziel ist es, gemeinsam mit Waldbesitzern, Gemeinden, Forstverwaltung und Wasserwirtschaft Lösungen zu schaffen, die Generationen überdauern.