Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Biolandwirtschaft und Wildlebensräume am Mittelpunkt der EU

Mehrere Menschen stehen neben einer hölzigen Staffelei.Zoombild vorhanden

Bild: Tim Großmüller
Abdruck: honorarfrei

(1. Juni 2023) Gadheim – Am geografischen Mittelpunkt der Europäischen Union in Gadheim hat Johannes Römert auf seinen ökologisch bewirtschafteten Äckern einen neuen Rundweg auswiesen. Er informiert hier an 13 Stationen über Biolandwirtschaft und Wildlebensräume. Die durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken finanzierte und beim Landratsamt Würzburg angestellte Managerin der Ökomodellregion stadt.land.wue, Janina Herrmann, half, das Projekt zu verwirklichen.

Die Eröffnung des Rundwegs „Biolandwirtschaft und Wildlebensräume“ am 24. Mai zog zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Biobranche und Landwirtschaft nach Gadheim, einem Ortsteil von Veitshöchheim. Dort, am geografischen Mittelpunkt der Europäischen Union, eröffnete Johannes Römert einen neuen Rundweg. Hier gibt er wesentliches Wissen weiter. Er ist Biolandwirt und Bewirtschafter der Felder entlang des knapp zweieinhalb Kilometer langen Weges.

Vom konventionellen Landwirt zum Biobauern
Der Rundweg hat vor allem das Ziel, Besucherinnen und Besuchern zu erklären, was genau der Unterschied zwischen konventioneller Landwirtschaft und Bioanbau ist. Auch wird verständlich dargelegt, warum mit ökologischer Landwirtschaft ein geringerer Ertrag einhergeht, welche Leistungen der Ökolandbau für Umwelt- und Ressourcenschutz erbringt und warum es dementsprechende Preise für Biolebensmittel benötigt. Dies bekräftigte auch Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), der frisch aus der Sachverständigenanhörung zum Ökolandbau im Bayerischen Landtag zum Rundweg nach Gadheim kam.

2016 stellte Johannes Römert seinen Betrieb auf Ökolandbau um und würde, trotz aller Höhen und Tiefen, nicht mehr zum vorherigen System zurückwollen, wie er betonte. Die deutlich erkennbare Qualitätsverbesserung der Böden und die Zunahme von Wildtieren in und um die Felder herum hob er dabei besonders hervor. Diese Beobachtung konnte auch Michael Hein bestätigen; er hat die Flur um den EU-Mittelpunkt als Jäger gepachtet.
Große Freude bei allen Beteiligten
Der Würzburger Landrat Thomas Eberth zeigte sich von der wiedergewonnen ökologischen Vielfalt begeistert und nannte den Standort „ein wunderschönes Fleckchen Erde, zu dem die Landwirte einen beachtlichen Teil beigetragen haben.“ Von Seiten des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) war Harald Blankart, scheidender Behördenleiter, bei dem Projekt federführend. Er lobte den Rundweg und die engagierten Partner: „Nur durch die Zusammenarbeit so vieler motivierter Akteure aus Landwirtschaft, Jagd und Verbänden war es möglich, so ein schönes, öffentlichkeitswirksames Projekt auf die Beine zu stellen.“ Unterstützung für die Eröffnung und Gestaltung des Rundwegs gab es außerdem von der Gemeinde Veitshöchheim, der Vermarktungsgesellschaft der Biobauern, Bioland Bayern sowie dem Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG).
Förderung durch die Öko-Modellregion
Über den Ökoverfügungsrahmen, den der Landkreis als Ökomodellregion nutzen kann, erhält das Projekt eine Zuwendung von 3000 Euro. Die Mittel stammen vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken und vom Landkreis Würzburg. Gefördert wurden die Kosten für Design und Druck der Feldschilder sowie Materialien zur Erstellung des Rundwegs. Neben der finanziellen Unterstützung für Ökokleinprojekte soll in der Ökomodellregion insbesondere ein Austausch zwischen Bioakteuren der Region und darüber hinaus gefördert und Netzwerke, auch über Gemeindegrenzen hinweg, aufgebaut werden.

Die gemeinsame Begehung des Rundwegs klang bei einem kleinen Zusammenkommen am St. Markushof
der Don-Bosco-Gemeinschaft in Gadheim aus. Alle Interessierten können den Rundweg noch bis Ende August selbst erkunden und dabei jede Menge Wissenswertes über Biolandwirtschaft und Wildlebensräume erfahren. Weitere Informationen zum Rundweg unter:
Ein Mann neben einer Staffelei auf einer grünen Wiese.

Bild: Tim Großmüller
Abdruck: honorarfrei

Ein Mann und eine Frau, dazwischen eine Staffelei.

Bild: Tim Großmüller
Abdruck: honorarfrei

Viele Menschen hinter einem Rundtisch.

Bild: Tim Großmüller
Abdruck: honorarfrei