Förderung
Große Chance für Rhön-Grabfeld: Bund fördert das Projekt Schaff | Räume | Rhön-Grabfeld

Gruppenbild von Gewinnern einer Auszeichnung.Zoombild vorhanden

Foto: Christian Hüther

(26. Juni 2025) Bad Neustadt a.d. Saale, Lkr. Rhön-Grabfeld – Bund fördert das Projekt Schaff | Räume | Rhön-Grabfeld als eines von 30 regionalen Kulturvorhaben im Programm „Aller.Land“.

Der Bund unterstützt im Rahmen des Programms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“ ab sofort 30 regionale Kulturprojekte in ländlichen Räumen mit insgesamt 45 Millionen Euro bis 2030. Jedes Vorhaben erhält dabei 1,5 Millionen Euro, ergänzt durch eine zehnprozentige Kofinanzierung durch Länder und Kommunen. In Unterfranken hat das Amt für ländliche Entwicklung die Kofinanzierung in Aussicht gestellt.

Ziel des Programms ist es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie vor Ort durch kulturelle Teilhabe und Bürgerbeteiligung zu stärken. Die geförderten Projekte bringen Kunst und Kultur direkt in ländliche Regionen – etwa durch längerfristige Kooperationen mit Künstlerinnen und Künstlern, lokale Festivals, kreative Zwischennutzung leerstehender Gebäude oder neue Begegnungsformate.

Bei der Bekanntgabe betonte Kulturstaatsminister Dr. Wolfram Weimer die Bedeutung eines vielfältigen Kulturangebots auch abseits der Städte: „Das Programm ‚Aller.Land‘ ist eine Investition in unsere Kulturlandschaft, in die Regionen selbst und in unsere Demokratie.“

Silvia Breher, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, hob hervor: „Dort, wo Menschen gemeinsam Verantwortung übernehmen, wird Heimat lebendig.“ Christoph de Vries, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, betonte den Beitrag der Projekte zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und friedlichen Miteinander.

Kultur zum Motor für Dialog, Gemeinschaft und neue Perspektiven

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, wies auf den integrativen Ansatz hin: Neben finanzieller Unterstützung werde auch in Weiterbildung und lokale Kompetenzen investiert, um nachhaltige Strukturen demokratischer Beteiligung aufzubauen.
Insgesamt hatten sich im Vorjahr 97 Regionen mit Konzepten beworben. Eine unabhängige Jury unter Leitung der Kulturmanagerin Hortensia Völckers mit insgesamt 26 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kulturarbeit, Demokratieentwicklung und Beteiligung wählte die 30 Projekte aus. Entscheidende Kriterien waren die Einbindung der lokalen Bevölkerung, die regionale Verankerung und eine enge Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und kommunalen Akteuren.

Programmleiter Samo Darian zeigte sich beeindruckt vom Engagement vor Ort: „Aller.Land zeigt, wie Kultur zum Motor für Dialog, Gemeinschaft und neue Perspektiven in ländlichen Räumen wird.“

Auch der Landkreis Rhön-Grabfeld gehört zu den ausgewählten Regionen – mit dem Projekt „Schaff | Räume | Rhön-Grabfeld“, das zukünftig an der kreiseigenen Kulturagentur angesiedelt sein wird. Das Projekt wurde im vergangenen Jahr gemeinsam mit einer rund 15-köpfigen heterogenen Steuerungsgruppe, deren Mitglieder die demographischen und gesellschaftlichen Bevölkerungsgruppen des Landkreises repräsentieren, unter Beteiligung der Öffentlichkeit entwickelt. Ziel des Projekts ist es, neue Räume zu gestalten, die spontane Begegnungen ermöglichen und die zu gemeinschaftlichen kulturellen Aktivitäten und zum Austausch einladen. Räume, die flexibel, temporär und im gesamten Landkreis zu finden sind. Sie können in jedem Ort unterschiedliche Gestalt annehmen, je nach Gegebenheiten und ermittelten Bedarfen. So kann das Jugendkulturfestival auf der grünen Wiese genauso zur Schaff ׀ Raum-Umsetzung gehören wie der Holzbildhauer-Workshop im leerstehenden Brauerei-Gebäude oder die wiederbelebte Dorfwirtschaft. Sie sind zunächst als temporäre Experimentierräume zu verstehen. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden können sie einen dauerhaften Charakter entwickeln. Um diese Räume schaffen zu können, wird kontinuierlich ein „Baukasten“ erstellt, der Ideen, regionale Kontakte, Unterstützungs- und Beratungsangebote, Finanzierungsmöglichkeiten, aber auch ganz konkrete Ausstattungsgegenstände enthält. Perspektivisch ist auch die Einrichtung eines Kultur-Mobils angedacht, das als mobiler Veranstaltungsraum oder als Material-Ressource genutzt werden kann. Eine große Chance für die Region!

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