Foto: Stefan Rauch
(22. September 2025) Heustreu, Lkr. Rhön-Grabfeld – Die Region Streu-Saale ist offiziell in das bayernweite Modellprojekt „Schwammregionen“ gestartet. Als eine von zehn ausgewählten Regionen im Freistaat will sie künftig gemeinsam mit den örtlichen Akteuren gezielt Projekte voranbringen, um Wasser besser in der Landschaft zu halten und gegen die Folgen von Wetterextremen wie Trockenperioden oder Starkregen zu rüsten.
Beim Projektauftakt in Heustreu (Lkr. Rhön-Grabfeld) fiel nun der Startschuss für die Umsetzungsphase – mit Katharina Bach als neuer Projektmanagerin an der Spitze. „Der Klimawandel stellt unsere Region vor große Herausforderungen – und verlangt gemeinsames Handeln. Mit dem Aktionsprogramm ‚Schwammregionen‘ setzen wir genau da an – im Dorf wie in der Flur“, betont Jürgen Eisentraut, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken.
Die Schwammregion Streu-Saale vereint drei Integrierte Ländliche Entwicklungen (ILE): die NES-Allianz, die Allianz Fränkischer Grabfeldgau sowie die Streutalallianz. Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: Statt Wasser ungenutzt abfließen zu lassen, sollen natürliche Wasserspeicher aktiviert, Böden durchlässiger gestaltet, Flächen renaturiert und Retentionsräume geschaffen werden. Wälder, Wiesen und Äcker sollen künftig wie ein Schwamm Wasser aufnehmen, speichern und in Trockenzeiten langsam abgeben. Es gilt gemeinsamen mit Kommunen, Landwirten, Forst, Verwaltungen und allen motivierteren Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam ins Handeln zu kommen.
Gefördert wird das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Fachlich begleitet wird die Region durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken.
Mit Katharina Bach konnten die Projektpartner eine Managerin gewinnen, die ab sofort die Umsetzung in der Region koordiniert und als Ansprechpartnerin fungiert. „Die Schwammregion Streu-Saale gibt uns die Chance, gemeinsam konkrete Antworten auf Trockenheit und Starkregen zu finden. Entscheidend ist, dass wir über alle Ebenen hinweg zusammenarbeiten und voneinander lernen. Nur so können wir Wasser als Lebensgrundlage sichern und unsere Heimat zukunftsfest machen“, erklärt Katharina Bach.
Die Region Grabfeld im Landkreis Rhön-Grabfeld zählt zu den trockensten und heißesten Gebieten Bayerns. 2025 wurde die Trockenheit dort als „extrem“ eingestuft. Sinkende Grundwasserstände, Ernteausfälle und Belastungen für Flora, Fauna und Infrastruktur gehören längst zum Alltag. Neben Streu-Saale gibt es mit MainWerntal im Landkreis Main-Spessart eine zweite unterfränkische Schwammregion, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat.
Beide Modellprojekte setzen auf die enge Zusammenarbeit aller Akteure vor Ort – von Kommunen über Land- und Forstwirtschaft bis hin zu Bürgerinitiativen. Informationsveranstaltungen, Workshops und Dialogformate sind geplant, um die Bevölkerung frühzeitig einzubinden. „Entscheidend ist, dass wir über Gemeindegrenzen hinweg denken und gemeinsam Maßnahmen umsetzen, die sowohl dem Klimaschutz dienen als auch unsere Lebensräume resilienter machen“, fasst ALE-Leiter Jürgen Eisentraut zusammen.
Kontakt für Rückfragen:
Katharina Bach
Projektmanagerin Schwammregion Streu-Saale
Tel.: 09771 94-619
E-Mail: katharina.bach@lpv-rhoen-grabfeld.de