Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Kommunalvertreter informieren sich über Willkommenskultur und Willkommensstruktur in Mainfranken

(4. Mai 2015) Rügheim - Gerade auf dem Land zeigt sich, dass sich die Gemeinden bei voranschreitenden demografischen Wandel verstärkt um den Zuzug neuer Bürger und deren langfristige Bindung bemühen müssen. Wie bei Neubürgern vom ersten Tag an ein Willkommensgefühl entsteht, war Thema einer Konferenz der Region Mainfranken GmbH. Vorgestellt wurde das Modellprojekt "Mainfranken – main daheim". Die Konferenz fand unter dem Motto "Willkommenskultur und Willkommensstruktur im Mainfranken" das Interesse von 130 Vertretern der Kommunen und Landkreise entlang des Mains, vom Steigerwald bis zum Spessart.

Ehrengast war die Landtagspräsidentin Barbara Stamm. In ihrem Grußwort betonte Frau Stamm, dass sich Mainfranken bereits heute als ein attraktiver Wohn- und Lebensraum präsentiert. So biete die Region kostengünstigen Wohnraum, exzellente Bildungseinrichtungen, ein gut ausgebautes Kinderbetreuungsangebot und gute medizinische Versorgung. Nach Ansicht von Frau Stamm müsse Willkommenskultur auch gelebt werden: "Wer zu uns kommt, sollte sich von Anfang an angenommen fühlen. Dann ist die Chance da, dass die Menschen bleiben, dass sie ihre Zukunft bei uns sehen".

Nach der Begrüßung durch den politischen Sprecher des Fachforums Demografischer Wandel und Fachkräftesicherung der Region Mainfranken GmbH, Landrat Wilhelm Schneider Haßberge, führte Prof. Dr. Heiner Keupp mit einem Fachvortrag zum Thema "Heimat in der globalisierten Welt" in das Tagungsthema ein.

Asa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH stellte den Gästen das Modellprojekt "Mainfranken – main daheim" vor. Pilotgemeinden waren Knetzgau und Werneck sowie die Stadt Lohr am Main. Petersson berichtete über erste durchgeführte Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen in den Kommunalverwaltungen zur Stärkung interkultureller Kompetenz, das Benennen von Willkommenspaten und eine Neugestaltung bzw. -organisation des Empfangsbereichs in den Rathäusern. Hieraus entstanden ein Praxisleitfaden für Kommunen sowie ein Wegweiser für Neubürger. Anschließend berichteten die Bürgermeister der drei Modellkommunen in einer moderierten Gesprächsrunde über ihre Erfahrungen im Modellprojekt.

Auf den Weg gebracht hat das Modellprojekt die Region Mainfranken GmbH. In fünf Arbeitskreissitzungen wurden dazu ein Jahr lang erste Ideen gesammelt sowie Bausteine für eine aktive Willkommenskultur und effiziente Willkommensstruktur erarbeitet. Leiter des Arbeitskreises "Willkommenskultur" war Ottmar Porzelt, Chef des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken. Engagiert mitgearbeitet haben weitere rd. 20 Personen aus der Region Mainfranken. Darunter Bürgermeister und Manager aus den laufenden Integrierten Ländlichen Entwicklungen sowie die zuständigen Regionalmanager LEADER. Vertreten waren außerdem Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer, verschiedener Stadt- und Kreisverwaltungen, Mitglieder der Katholischen Landvolkbewegung sowie ein Referent am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.