Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Retzstadt erhält Staatspreis 2020 für Land- und Dorferneuerung

(17. Mai 2021) Würzburg - Retzstadt im Landkreis Main-Spessart erhielt den Staatspreis 2020 für seine kluge Zukunftsstrategie und die erfolgreiche Bürgerbeteiligung bei der Belebung des Altortes. Coronabedingt konnte die Übergabe durch Ministerin Michaela Kaniber nicht erfolgen. Amtsleiter Jürgen Eisentraut überreichte nun die Urkunde in Retzstadt an Bürgermeister Karl Gerhard. Abteilungsleiter Robert Bromma hatte eine Überraschung mitgebracht.

Alle zwei Jahre würdigt das Staatsministerium besonders erfolgreiche Leistungen mit dem Staatspreis Land- und Dorfentwicklung. 2020 wurden elf Kommunen bayernweit für ihre innovativen Projekte zum Klimaschutz durch Innenentwicklung, Stärkung der biologischen Vielfalt sowie des Hochwasserrückhaltes prämiert. Retzstadt erhielt den Preis für das herausragende dörfliche Engagement und „Retzstadts neuer Mitte“. Amtsleiter Jürgen Eisentraut übergab die Urkunde an den 1. Bürgermeister der Gemeinde Retzstadt, Karl Gerhard. Der Sonderpreis ist mit 3.000 Euro dotiert. Eisentraut dankte den Bürger:innen von Retzstadt für das außerordentliche Engagement und gratulierte zum Gewinn des Sonderpreises zum Staatspreis 2020 – Land- und Dorfentwicklung. Der Preis wurde für den Themenbereich „Innenentwicklung zum Flächensparen und Klimaschutz“ verliehen.

Das Streben der Gemeinde richtet sind nach dem Leitsatz „Retzstadt den Kindern mit gutem Gewissen zu übergeben“. Der fränkische Weinort bekennt sich damit zu Nachhaltigkeit und fasste 2009 einen Grundsatzbeschluss zu überwiegendem Verzicht auf die Ausweisung von Neubaugebieten. Wesentlich für die Innenentwicklung war eine Studie „Zukunftsstrategie Retzstadt“ unter Einbindung der Bürger:innen. Vier umgesetzte bzw. in Umsetzung befindliche Maßnahmen machen Retzstadt fit für die Zukunft: das Dorfgemeinschaftshaus mit Festplatz, das ehemalige Kloster als Infrastrukturzentrum, die Neue Mitte Retzstadt und das ehemalige Gasthaus Stern. Retzstadts Weg hat sich gelohnt. Menschen zu begeistern - das ist der Schlüssel, um das Dorf zukunftsfähig zu machen. Als Überraschung brachte Abteilungsleiter Robert Bromma die Genehmigung aus München zur Erhöhung der Zuwendung für „Retzstadts neue Mitte“ von bisher 300 000 Euro auf 500 000 Euro mit.

Auch bei der Energiewende geht Retzstadt seinen eigenen Weg. Über eine Bürgergenossenschaft werden Windkraft- und Dachflächenphotovoltaik mit dem Ziel einer unabhängigen Energieversorgung genutzt. Das dörfliche Engagement war und ist herausragend. Der genossenschaftliche Gedanke für Bürgerenergie, Dorfgemeinschaft und Dorfladen beweisen dies nachdrücklich.

Jürgen Eisentraut übergibt Urkunde und Scheck des Staatspreises an Bürgermeister Karl Gerhard. Mit dabei sind MdL Kerstin Celina, Thorsten Schwab, Melanie Eisner vom Planungsbüro Klärle, Robert Bromma und Andreas Kaiser vom Amt für Ländliche Entwicklung UnterfrankenZoombild vorhanden

Bild: Sandra Öchslen

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