Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
229 Hektar Wald in der Gemeinde Roden neu geordnet

Roden Waldbereinigung 2022-08 Wolfgang DehmZoombild vorhanden

Foto: Wolfgang Dehm,

Abdruck honorarfrei

(1. September 2022) Roden – Mit der Übergabe eines Flurdenkmals wurde am Samstag, 27. August 2022, die Waldneuordnung in Roden im Landkreis Main-Spessart offiziell abgeschlossen. Laut dem Projektleiter und Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft, Thomas Zürrlein vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken, führte die frühere fränkische Realteilung zu sehr vielen kaum erschlossenen Kleingrundstücken mit oft nur ungefähr bekannter Lage. Dies habe dazu beigetragen, dass sie kaum bewirtschaftet worden seien. Das kleinste Grundstück in Roden habe gerade einmal 80 Quadratmeter gehabt.

Ziel einer Waldneuordnung sei es, erschlossene und damit nutzbare Grundstücke zu schaffen, aber auch den Freizeit- und Erholungsfaktor des Waldes zu verbessern, so der Projektleiter. Initiator des Projekts war laut Zürrlein Ende der 1980er-Jahre der damalige Gemeinderat Otto Dümig. Auch in seiner Zeit als Bürgermeister habe Dümig immer wieder neue Anträge gestellt.

Start im Jahr 2012

2007 sei sein Engagement belohnt worden, das Amt für Ländliche Entwicklung habe dem Antrag zugestimmt. 2012 habe das Verfahren dann seinen Lauf genommen. 2014 und 2015 habe man das Wegenetz abmarkiert, das als Grundlage für die Neuzuteilung der Grundstücke gedient habe. Ebenfalls noch im Jahr 2015 seien dann die Grundstücke bewertet worden. 2017 wurden laut Zürrlein mit den Eigentümern deren Abfindungswünsche besprochen, danach sei eine Karte mit den neuen Grundstücken erstellt worden.

Diese Karte habe der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft 2018 beschlossen, woraufhin die Grundstücke in die Natur übertragen worden seien. 2019 sei dann der Flurbereinigungsplan bekanntgegeben worden, sagte Zürrlein. Nach der Besitzeinweisung im Herbst des gleichen Jahres konnten ihm zufolge die neuen Flurstücke bearbeitet werden.

Hoffnung auf Orchideen

Als Besonderheit der Waldbereinigung in Roden bezeichnete Zürrlein die Entbuschung von rund zwei Hektar Fläche am Weichselberg. Man hoffe, dass sich dort wieder Orchideen und andere seltene Pflanzen ansiedelten.

Laut Zürrlein fand die Waldbereinigung auf einer 229 Hektar großen Fläche (davon 110 Hektar Privatwald) statt. Man habe 15 Kilometer Wege gebaut, davon 12,5 Kilometer einfache Grünwege und 2,5 Kilometer mit einer leichten Schotterdecke befestigte Wege. Im Zuge der Neuordnung der Grundstücke seien von den Feldgeschworenen rund 1600 Grenzsteine gesetzt worden. Die Kosten des Verfahrens belaufen sich Zürrlein zufolge auf rund 210.000 Euro, wobei die Teilnehmergemeinschaft 50.000 Euro in Eigenleistung erbracht habe.

Denkmal errichtet

Zürrlein dankte allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit und übergab offiziell das auf die Waldbereinigung hinweisende Flurdenkmal an die Gemeinde. Dabei handelt es sich um einen Sandstein, auf dem zwei Edelstahltafeln angebracht sind, auf denen sowohl die alte als auch die neue Grundstückverteilung zu sehen ist. Zudem gibt es noch einen Tisch und eine Bank aus Sandstein. Von hier geht der Blick von der Fränkischen Platte hinüber auf den Spessart.

Bürgermeister Johannes Albert lobte die Arbeit der Teilnehmergemeinschaft. In einer Zeit, in der der Wald immer mehr an Bedeutung gewinne, sei es wichtig, Waldgrundstücke zu haben, die man einigermaßen sinnvoll nutzen könne, sagte er.


Wolfgang Dehm