Bild: B. Schneider/S. Rauch
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(6. Oktober 2022) Strahlungen – Strahlungen im südlichen Teil des Landkreises Rhön-Grabfeld bekommt auf seiner Gemarkung voraussichtlich noch in diesem Herbst eine große Streuobstwiese mit 50 Bäumen hinzu. Der Ort kann somit seine Biodiversität deutlich steigern. Unterstützt wird die Gemeinde dabei in erster Linie fachlich von Georg Hansul, der Jahrzehnte im Landratsamt für Gartenkultur und Landespflege verantwortlich zeichnete, sowie finanziell vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken. Unsere Behörde übermittelte nun passend in der vom bayerischen Landwirtschaftsministerium ausgerufenen Streuobstwoche den entsprechenden Zuwendungsbescheid an Bürgermeister Johannes Hümpfner.
Knapp 24.000 Euro netto sind an Kosten für das Projekt veranschlagt. Das ALE gewährt einen Zuschuss von 85 Prozent, maximal 20.250 Euro, aus dem Förderprogramm „FlurNatur“. Eigentlich sind es zwei benachbarte Grundstücke mit vier Flurnummern, die neu bepflanzt werden sollen. Die Gesamtfläche von rund einem Hektar liegt direkt am Ortsrand oberhalb des Festplatzes Muschelgrund.
„Diese Streuobstwiese ist Teil unseres ökologischen Konzepts“, erklärt der Rathauschef. Er sei gerade dabei, ein Obstbaumkataster zu erstellen. Er schätzt die aktuelle Zahl der gemeindlichen Obstbäume auf etwa 100 Stück, möchte langfristig gerne 250 erreichen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über Patenschaften und „Probierbäume“ eingebunden werden.
Ausdrücklich dankt Hümpfner dem ehemaligen Kreisfachberater Hansul, dass dieser die Gemeinde übers aktive Berufsleben hinaus von seiner reichen Erfahrung profitieren lässt. Der Experte hat sich bei knapp der Hälfte der 50 Bäume für Apfelsorten entschieden. Dann für Birnen sowie Zwetschgen, Mirabellen und Renkloden. Und schließlich für wenige Exemplare Walnuss, Quitte, Kirsche und Wildobst – konkret für Mispel, Speierling und Elsbeere. Manche Bezeichnungen klingen sehr verführerisch: Dülmener Rosenapfel, Rote Sternrenette, Königin-Viktoria-Pflaume, Köstliche aus Charneux, Gräfin von Paris, …
Der Auftrag, die Streuobstwiese anzulegen, ist laut Bürgermeister Hümpfner bereits ausgeschrieben. Eine Fachfirma wird benötigt, denn Gruben von jeweils fast einem Kubikmeter Umfang müssen ausgehoben werden. Ferner sind bei jedem Baum ein Pfahl als Stütze und ein Stammschutz gegen Verbiss anzubringen. Natürlich gehören auch Nisthilfen für Insekten und Vögel sowie Greifvogelstangen dazu. Weiterhin soll die sogenannte Fertigstellungspflege für eine Vegetationsperiode einschließlich des erforderlichen Erziehungsschnitts fremdvergeben werden. Das alles wird mitgefördert.
Die fürs Rhöner Klima gut geeigneten Obstbäume sollen nach Hümpfners Wunsch im November noch gepflanzt werden. Der Bescheid des ALE Unterfranken ist bewusst kurz vor dem 29. September datiert. Der Volksmund sagt: „Ein Baum gepflanzt an St. Michael, der wächst von Stund‘ an auf Befehl.“