Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Kronunger Backhaus zeugt von Zusammenhalt

Fünf Personen – unter anderem die Bezirkstagsvizepräsidentin und der Kreisheimatpfleger – stehen im Kronunger Backhaus und freuen sich, dass der Ofen wieder in Betrieb ist.Zoombild vorhanden

Bild: Uwe Eichler
Abdruck honorarfrei

(22. Mai 2023) Kronungen – Volksfeststimmung herrschte in Kronungen, einem Ortsteil der Gemeinde Poppenhausen im Landkreis Schweinfurt, anlässlich der Einweihung des renovierten Backhauses an der Kirche. Dieses stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es musste aufwendig hergerichtet werden, um den Ofen für Vereinsfeste und sonstige Feiern im Dorf wieder anschüren zu können. Als „sehr unterstützenswert“ klassifizierte Jürgen Eisentraut, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken, dieses von der Bürgerschaft getragene Projekt.

Bürgermeister Ludwig Nätscher berichtete, das Backhaus wieder in Betrieb zu nehmen, sei ein Herzensanliegen vor allem des früheren Gemeinderats Werner Göbel gewesen. Ganz viele Hände hätten angepackt.

1000 freiwillige Arbeitsstunden

Die Helferinnen und Helfer ersetzten ab Mai 2018 über die Corona-Zeit hinweg alle maroden Teile. Unter anderem bauten sie eine neue Bodenplatte ein und richteten einen Dachstuhl mit Balken von Abbruchscheunen auf. Die Eigenleistung erstreckte sich letztlich auf rund 1000 ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Trotz des großen Engagements beliefen sich die Kosten auf knapp 50.000 Euro. Das ALE gewährte Fördermittel in Höhe von 26.800 Euro. 8000 Euro schoss der Bezirk Unterfranken zu und 7700 Euro die Gemeinde Poppenhausen. Bürgermeister Nätscher dankte auch der heimischen Wirtschaft für ihre Spenden.

Symbol für Zusammenhalt

ALE-Leiter Eisentraut lobte die Einwohnerinnen und Einwohner von Kronungen: „Sie haben die Ideen der Dorferneuerung beziehungsweise Dorfentwicklung beispielhaft und hervorragend umgesetzt.“ Wo gemeinsam geplant und geschafft werde, lohne es sich, staatliche Gelder bereitzustellen. Den rauchenden Ofen, aus dem duftende Kuchen und anderes feines Backwerk geholt wurde, bezeichnete Eisentraut als Symbol für Zusammenhalt, Tradition und Gemeinschaftssinn. Schon eh und je seien Backhäuser soziale Treffpunkte gewesen – um nicht nur über die Generationen hinweg Rezepte, sondern auch Neuigkeiten auszutauschen. Im Übrigen sei ein Dorfbackhaus ressourcenschonend; weil man es gemeinsam nutze, spare man Energie und Material.

An Gottes Segen ist alles gelegen. Deshalb sprach Wortgottesdienstleiterin Judith Böhm ein Gebet und Diakon Dieter Brand besprengte das Gebäude mit Weihwasser. Die fleißigen Bäckerinnen und Bäcker stellten sich unter den Schutz des Höchsten und hoffen, dass ihnen ihr Handwerk immer gelingt.