Foto: Lucas Kesselhut
(20. Juni 2025) Castell, Lkr. Kitzingen – Immer häufiger führen plötzliche, starke Niederschläge zu überfluteten Straßen, überlasteten Bächen und beschädigter Infrastruktur. Besonders die Gemeinde Castell im Landkreis Kitzingen ist aufgrund ihrer Lage regelmäßig von den Folgen schnell heranströmender Wassermassen betroffen. Um dem entgegenzuwirken, setzt Castell gemeinsam mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken auf das bewährte boden:ständig-Programm.
Dieses Programm kombiniert verschiedene kleine, individuelle Maßnahmen mit überschaubaren Kosten für die Gemeinden. Durch ackerbauliche Beratung und das Anlegen natürlicher Rückhalteräume kann künftig verhindert oder zumindest verzögert werden, dass Regenwasser und mitgerissener Boden in die Ortschaft gelangen.
So wird in der Flurlage Grübert ein bestehendes Absetzbecken auf etwa 790 Quadratmetern erweitert. Künftig können dort bis zu 700 Kubikmeter Wasser – das entspricht etwa 46 Tanklastern – aus einem 38 Hektar großen Einzugsgebiet aufgefangen werden. Parallel dazu ist geplant, einen Forstweg im fürstlichen Wald um 1,2 Meter zu erhöhen, um zusätzlich rund 500 Kubikmeter Wasser aus weiteren 21 Hektar Fläche zu puffern.
Beide Maßnahmen werden durch das Förderprogramm FlurNatur der Ländlichen Entwicklung unterstützt und entlasten insbesondere den Gründleinsbach, der bei Starkregen bisher regelmäßig über die Ufer trat und Wasser in den Ortskern leitete.
Eine weitere zentrale Maßnahme im boden:ständig-Projekt Castell ist die Reaktivierung einer alten Teichkette. Durch die Instandsetzung der Teichdämme und den Einbau eines zusätzlichen Rechens können grobe Schwebstoffe und mit dem Niederschlagswasser herbeigeschwemmtes Material aus der Ortschaft zurückgehalten werden. So entsteht ein leistungsfähiger Rückhalteraum und gleichzeitig ein Mehr an Biodiversität.
Nicht zuletzt schützen die Maßnahmen die örtliche Bevölkerung sowie deren Hab und Gut und leisten einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz. Die beschriebenen Maßnahmen befinden sich im sensiblen Landschaftsschutzgebiet und werden daher besonders naturverträglich umgesetzt.
Foto: Lucas Kesselhut